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Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs (ÖPNV) in Müllheim
Der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs wird gebraucht um unsere Mobilität sozial gerecht und ökologisch zukunftsorientiert zu gestalten
Im Müllheimer Nahverkehr gibt es verschiedene Baustellen:
Die sinnlich wahrnehmbaren auf der Großbaustelle Bahnhof, d.h. die unzureichenden Ersatzbushaltestellen, die verwirrende Beschilderung und die mangelnden Parkplätze.
In Sichtweite sind auch schon die kommenden Defizite im Bahnhofsneubau: Ein unzulänglicher barrierefreier Gleiszugang Ost und ein kundenunfreundlicher Wartebereich im künftigen Bahnhofsgebäude auf Minimalstandard. Problem: Die Bahn investiert nur, was sie aufgrund der gesetzlichen Vorgaben unbedingt muss und die Stadt Müllheim investiert bisher nichts. So entwickelte sich der heutige Stand: Für Menschen mit motorischen Einschränkungen, für Personen mit Kinderwagen oder Radfahrer soll es als direkte Zugangsmöglichkeit zu den Bahnsteigen nur einen Aufzug geben, den die Bahn finanziert. Die Finanzierung des Baus einer Ostrampe (barrierefreie Verbindung Bahnhofsvorplatz zu den Bahnsteigen), die Beantragung von Fördergeldern bei Land und Bund ist nach bisheriger Gemeinderatsbeschlusslage nicht vorgesehen. (Nach Information der Stadtverwaltung hat die Fraktion ALM/Grüne ihren Antrag zum Bau der Ostrampe inzwischen zurückgezogen.) Eine Eigenfinanzierung wird bisher nicht ins Auge gefasst.
Bis 2030 rechnet das Land mit einer Fahrgastverdopplung im ÖPNV. Wie soll solch ein Bahnhof, der ja in manchen Bereichen sogar einen Rückschritt im Vergleich zum heutigen Standard darstellt einer sozial-ökologischen Verkehrswende gerecht werden können?
Eine weitere Baustelle in der Müllheimer Nahverkehrslandschaft sind die nach wie vor nicht bedarfsgerechten Busverbindungen vom Bahnhof in die Innenstadt und vor allem in die Ortsteile Hügelheim, Britzingen, Vögisheim, Feldberg. Häufigere Verbindungen gibt es nach Niederweiler. Jedoch entspricht auch hier die Reduktion der Fahrtenhäufigkeit am Wochenende und der fehlende Taktverkehr modernen Verkehrsanforderungen nicht. Im Jahre 2020 und 2021 wurde der Entwurf des Nahverkehrsplans (NVPL) neu bearbeitet. Zuerst ergab sich für die Verbindungen in die Ortsteile eine massive Verschlechterung. Nach deutlichen Protesten wurden in einer Neubearbeitung Verschlechterungen zurückgenommen, kleine Verbesserungen wurden festgeschrieben. Das ist besser als nichts, jedoch entsprechen z.B. 15 tägliche Fahrtenpaare nach Britzingen oder Hügelheim nicht dem Angebotsbedarf von Personen, die den öffentlichen Nahverkehr als Alternative zum PKW-Individualverkehr nutzen wollen. Was auch im jetzigen NVPL ganz fehlt, ist die auf dem Land unerlässliche Einbindung alternativer Verkehrsformen (Kleinbusse, Taxis) gerade an Wochenenden oder am späteren Abend.
Wir können nur gemeinsam ausreichenden öffentlichen Druck erzeugen um unseren wichtigsten Forderungen eine Chance auf Umsetzung zu geben:
Müllheim braucht
· eine Ostrampe als barrierefreien Bahnsteigzugang
· einen geschlossenen, heizbaren Wartebereich im neuen Bahnhofsgebäude
· einen zukunfts- und ausbaufähigen Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB)
· vorerst einen täglichen, mindestens stündlichen Taktverkehr in jeden Ortsteil
· einen alternativen Kleinbus-und Taxiverkehr zu den Tagesrandzeiten und teilweise am Wochenende
Wir streben dazu das Bündnis mit allen Einzelpersonen, Vereinen und Parteien an, die diese Forderungen teilen.
Müllheim, 01.02.2022
Vorstand Initiative Soziale Stadt Müllheim e.V.
Der Artikel „Beirat fordert mehr Engagement von der Stadt“ vom 18.1. macht Probleme des öffentlichen Nahverkehrs in und um Müllheim zum Thema. Müllheimer, die mit Bus und Bahn unterwegs sind wissen, was gemeint ist. Wer kennt es nicht: Wie so oft mit Zugverspätung aus Freiburg angekommen, Linienbus in den Ortsteil, bzw. in die Kernstadt gerade abgefahren. Bis zu 1 Stunde Wartezeit sind dann möglich. Wer „Im Nussbaumboden“, im „Kirschbäumleboden“, in der Gevita Seniorenresidenz oder oben „Auf der Röte“ wohnt, läuft mal eben 15 - 20 Minuten bis zur nächsten verlässlich angefahrenen Bushaltestelle. Dazuhin erschweren dem Nutzer die unregelmäßigen, nicht getakteten Abfahrtszeiten der Linienbusse den Überblick.
Der neue Nahverkehrsplan (NVP) soll nach Berichterstattung ab 2024 Abhilfe schaffen, indem die Ortsteile durch häufigere Busverbindungen an die Kernstadt und den Bahnhof angeschlossen werden sollen. Ein Schritt in die richtige Richtung, so der Fahrgastbeirat im RVF, jedoch bleibe die innerstädtische Versorgung mit Busangeboten weiterhin ungenügend. Das spricht manchen Müllheimern aus der Seele. So befasst sich inzwischen ein Zusammenschluss aus einigen Müllheimer Vereinen mit der Frage: Wie kann ein Citybus- Modell aussehen, das es Müllheimern ermöglicht auch ohne PKW und ohne Fahrrad in der Stadt mobil zu sein? Hier lassen Stadtverwaltung und Gemeinderat seit der Abschaffung des Citybusses 2004 eine Planungsleerstelle. Nach dem ÖPNV - Gesetz in Baden- Württemberg sind für den innerstädtischen Verkehr die Kommunen zuständig. Es wäre zukunftsweisend, wenn die Stadt Müllheim mit ihren fast 20000 Einwohnern (Große Kreisstadt- Grenze) in Zusammenarbeit mit interessierten Bürgern und Vereinen ein zeitgemäßes Konzept für den innerstädtischen, öffentlichen Verkehr entwickeln könnte.
Adelheid Wilhelm-Sprondel
Zum Artikel "Sperrung der Kreisstraße Richtung Feldberg" (BZ vom 15. April):
Ich wohne seit 20 Jahren in den Weihern in Müllheim und habe damals mein Auto auch aus Umweltschutzgründen abgeschafft, weil ich mit dem Bus die Stadt erreichen konnte. Nun bin ich 84 Jahre alt, schlecht zu Fuß und die entsprechende Buslinie 264 fährt aufgrund der Sperrung der Kreisstraße nach Feldberg nur eingeschränkt, die Haltestelle "In den Weihern" wurde für drei Monate ersatzlos gestrichen. Ich finde das eine fragwürdige Entscheidung, da es für viele Menschen ein Gewohnheitsrecht ist und für andere eine Hilfe, in hohem Alter sich dank ÖPNV noch selbst zu versorgen. Man hat wohl bei der Entscheidung keinesfalls an Senioren oder auch Arbeitnehmer gedacht, die täglich diese Buslinie zum Bahnhof benutzen. Ich weiß nicht, wie ich jetzt in die Stadt komme, um Arzttermine wahrnehmen oder auch einkaufen zu können. Ich bin auch nicht die einzige Seniorin, die kein Auto hat und betroffen ist. Eventuell könnte ein Sammeltaxi Abhilfe schaffen. Man spricht immer davon, dass der ÖPNV der Umwelt zuliebe ausgebaut werden muss, und dann lässt man eine jahrzehntelange Buslinie einfach ausfallen.
Helga Dürr
BAHNHOF MÜLLHEIM
Müllheim läuft in die Aufzugsfalle
"Leserbrief zu den Artikeln "Wartung und Reparatur am Haltinger Steg" und "Laute Arbeiten nachts" (BZ vom 2. und 5. Februar)"
Zum Beginn vorbereitender Arbeiten zur Errichtung von Rampen, Treppen und eines Aufzuges beim Bahnhof Müllheim, habe ich folgende Gedanken:
Probleme beim Aufzug am Haltinger Bahnhof sollten auch Müllheim zu denken geben. 32 000 Euro für Wartungs- und Reparaturkosten. 28 Ausfälle in nur einem Jahr. Sachbeschädigungen. Haltinger Ortschaftsräte finden dies erschreckend und wollen wissen, wie andere Gemeinden mit Aufzügen an Bahnstrecken umgehen. Hat Müllheims Stadtverwaltung doch unlängst bekanntgeben, dass für den neuen Bahnhof kein Geld für eine zusätzlich entlastende Rampe zum bereits geplanten Aufzug zur Verfügung steht. Politisch wird eine stärkere Nutzung des Personenverkehrs favorisiert und ist auch gewollt, mit der Folge, dass mehr Personen diese Unterführung im zukünftigen Bahnhofsgebäude benutzen, um die Bahnsteige für den Regionalverkehr zu erreichen. Alternativlos! Über die erforderliche notwendige Kabinengröße des Aufzuges für einen zügigen Transport von mehr als zehn Personen mit Gepäck oder sperrigen Gegenständen pro Fahrt ganz zu schweigen.
In 100 Jahren wird der Aufzug 3,2 Mio. Euro Wartungs- und Reparaturkosten der Verwaltungsgemeinde produziert haben, 2800-mal ausgefallen und etliche Male vollständig erneuert worden sein. Auf die Stadt Müllheim werden diese absehbaren Lasten mit Sicherheit auch zukommen. Wieso mit einer solchen Perspektive heute kein Geld in solide und wartungsarme Rampen investiert wird, erschließt sich dem Normalbürger sowie den nachfolgenden Generationen wenig.
Läuft man in Müllheim wirklich sehenden Auges in die "Aufzugsfalle"? Wie schon Herr Faller in seinem Leserbrief Ende Januar zum Müllheimer Bahnhofsneubau erwähnte: "Der Bahnhof ist ein Jahrhundertprojekt!" Aber die verantwortlichen Verwalter und Räte werden es ihm sicher erklären können, wenn sie nicht gestorben sind.
Klaus-Peter Pakusa, Müllheim
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Der Bahnhof ist ein Jahrhundertprojekt
Zum Artikel "Klima, Wohnen, Wald", zu lesen in der BZ am 19. Januar:
So gut die meisten Absichtserklärungen der Gemeinderatsfraktionen klingen, so vermisste ich doch ein Thema, das ein Jahrhundertprojekt darstellt. Lediglich von Martin Richter (ALM/Grüne) wurde das Thema "Bahnhof Müllheim" erwähnt, leider unter der Fragestellung, was 2021 nicht so gut gelaufen sei. Die von ihm erwähnte Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit betrifft ja gerade den neu zu gestaltenden Bahnhof in hohem Maße. Es ist ja erwünscht, dass in Zukunft deutlich mehr Verkehr auf die Bahn und den sonstigen ÖPNV verlagert wird.
Bei der Infoveranstaltung mit der Bahn im Herbst 2020 wurden viele gute Vorschläge zur Zukunftsfähigkeit gemacht. Unter anderem, die großzügige Gestaltung des Bahnhofsvorplatzes mit Platz für viele Bus-Haltebuchten, eine dauerhafte und zuverlässige Barrierefreiheit durch eine Rampe auf der Ostseite (wo die Busse ankommen) und eine angenehme Wartehalle mit vier geschlossenen Wänden und Heizung, um nur einige zu nennen. Die Bahn sieht in ihren minimalistischen Planungen zum Beispiel keine Rampe auf der Ostseite vor. Ein Aufzug soll genügen. Wie soll, neben der Treppe, ein Fahrstuhl das gesteigerte Personenaufkommen, wie es prognostiziert und erwünscht ist, bewältigen? Zumal zu befürchten ist, dass der Fahrstuhl öfter mal defekt sein wird. Eine Rampe wäre zuverlässig barrierefrei. Auch die Planung des Wartebereichs lässt nichts Gutes ahnen. Die Bahn sieht ein etwas größeres "Buswartehäuschen" vor, ideal für Frischluftanhänger, die gerne im Durchzug stehen. Was hat das mit einer Aufenthaltsqualität zu tun? Und das soll dann das repräsentative Tor zur Stadt sein und Entree für Touristen und für die vielen Kurgäste, die nach Badenweiler kommen?
Man hat hier offensichtlich noch nicht begriffen, dass ein neuer Bahnhof ein Jahrhundertprojekt ist. Unverständlich ist für mich, weshalb die Stadt keinen Cent in einen ansprechenden und funktionellen, neuen Bahnhof investieren will. Der Halbmond in unserem Stadtwappen wird doch nicht bedeuten, dass die Müllheimer sich hinter demselben befinden?
Wolfgang Faller, Müllheim
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